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Aus der Redaktion
Tagebuch-Notizen, Dezember 2009
 

Vielleicht haben Sie sich etwas darüber gewundert, dass ich in den vorherigen Tagebuch-Notizen kein Wort zur anstehenden Versteigerung der restlichen LGB-Archivbestände verloren hatte. Ich wollte es einfach nicht. Genau so wenig, wie ich selbst nach Nürnberg gefahren bin, - zur letzten „Leichen- Fledderei“ sozusagen. Wie damals schon bei der ersten Versteigerung bin ich auch diesmal zuhause geblieben, mit dem Gedanken, das LGB-Werk, in dem ich über viele Jahre so oft gewesen bin und das einfach hobbymäßig ein Teil meines Lebens geworden war, in der Erinnerung zu behalten, wie ich die Bilder aus früheren Zeiten noch im Kopf hatte. Ich war allerdings vorher anhand des Lankes-Auktionskataloges informiert, und hatte natürlich auch mit LGB-Freunden diesbezüglich telefoniert. Einen gesonderten Bericht hierzu hat übrigens Michael Barnickel aus Nürnberg geschrieben und bereits hier eingestellt
 

Das Ergebnis hat mir dann auch Recht gegeben. Von den rd. 500 Anwesen- den sollen manche in wahrem Bieterrausch Preise gezahlt haben, die jenseits von Gut und Böse lagen. Die scheußlichen „GG1“ von Aster/LGB zum Beispiel haben Ergebnisse gebracht, die den Käufern eigentlich nachträglich nur Leid tun können. Die Meldungen in den Gartenbahn-Foren sprechen Bände! Lieblos in Apfelsinenkisten zusammen gepackte Fahrzeuge, - einfach nur schrecklich! Große Mengen von Gnomy-Artikeln, - was wollen die Leute nur damit?
  

Irgendwelche grauseligen „Handmuster“ kamen auch unter den Hammer, und bei den erzielten Preisen kann man nur sagen, dass da manchem einfach die Sicherung durchgebrannt sein muss! Vor allen Dingen gab es ja auch keinerlei Gewähr für komplette und funktionsfähige Artikel! Selbst bei den legendären „Gold-Zügen“ gab es welche, bei denen die schwarzen Stülp- deckel fehlten, - sicher kein Sammlerartikel! Wenn man das Preisniveau der Auktion als „normal“ betrachten würde, dann könnte nie wieder jemand von überhöhten, empfohlenen LGB-Verkaufspreisen sprechen!
  

Andere Besucher, die nur einfach ein preiswertes Fahrzeug erwerben wollten, mussten dagegen frustriert die Heimreise antreten. Auch derjenige, der eine Lok ohne dazugehörigen Tender erworben hatte, wird wohl wenig Glück bei seiner anschließenden Suchmeldung im Gartenbahn-Forum gehabt haben.
Es wird auch von einer „gedrückten Stimmung“ berichtet, - vielleicht wollten ja auch die Hoch-Bieter irgendwie und unbewusst „ihrem“ LGB-Werk noch ein Abschiedsgeschenk machen. Das hätten sie aber besser gelassen, denn den Erlös werden sich der Auktionator, der Insolvenzverwalter und die Banken teilen. Immerhin sollen es rd. 600.000 Euro gewesen sein, die da bis nach Mitternacht in die gemeinsame Kasse gespült wurden. 
  

Sonntagabend waren übrigens schon die ersten Modelle bei eBay zu finden. Dagegen ist auch nichts zu sagen. Wenn jemand in der Nähe wohnt oder sich den Stress einer weiten Anreise angetan hat, und sich dann auch noch die Arbeit des Wiederverkaufs machen will, ist das völlig in Ordnung. Und wenn dann jemand auf diesem Wege doch noch etwas Besonderes findet, dann hat er auch ohne „gedrückte Stimmung“ vielleicht ein Erinnerungsstück bekommen.
Entdeckt in der Auktionsliste hatte ich übrigens einen gelben Kranwagen (auf dem Bild hinten links), den ich damals hatte bauen lassen, und der Firma Lehmann als Anschauungsobjekt und als Leihgabe überlassen hatte, - in der Hoffnung natürlich, dass der betagte „Matra“-Wagen endlich ins reine Spielzeug-Kinder-Programm geschoben würde, und endlich ein „richtiger“, vorbildgerechter Kranwagen erscheinen sollte. Was übrigens – Sie werden es wissen – nie passiert ist. Wahrscheinlich war man wegen „Peanuts“-, „Disney“- und sonstigem Quatsch zeitlich dazu nicht in der Lage. Der Kran ist jetzt futsch, - meine Bemühungen, ihn vorher zurück zu bekommen, waren leider erfolglos. Vielleicht hat ihn ja einer der Leser hier ersteigert und gibt ihn mir zurück, - bei Erstattung des Kaufpreises natürlich….
  

 

Zum Schluss dieses Tagebuches und dieses Jahres möchte ich dann doch noch einmal etwas über unsere Rubrik „Förderkreis“ sagen: Sie haben es vielleicht übersehen, dass es auf der Startseite einen Hinweis gibt, wonach die Nutzung unserer Seiten und dieses Tagebuches mit einem freiwilligen Entgelt zu honorieren ist, - angedacht sind 60 Euro im Jahr, also 5 Euro im Monat. Nachdem die LGB-Depesche ihr Erscheinen eingestellt hat, und auch die Mitgliedschaft im Märklin-Club nicht Jedermanns Sache ist, wäre doch jetzt die Gelegenheit, unsere Aktivitäten wie vorgenannt zu unterstützen!
Damit Sie nicht lange suchen müssen, hier die Bankverbindung: Konto H.-Jürgen Neumann bei der Kreissparkasse Köln Nr. 0007000060, BLZ 37050299. Vielen Dank!
 

Ich wünsche Ihnen Gesundheit und alles Gute für das kommende Jahr. Und lassen Sie sich die Freude an unserem Großbahn-Hobby nicht nehmen….
  

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much!

Ihr H.-Jürgen Neumann

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