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Aus der Redaktion
Gedanken im August (2020)

 

Der Sommer ist doch eigentlich die richtige Zeit für den Gartenbahn-Betrieb! Und das Treffen von Gleichgesinnten an der Bahn, - mit Grill und einem Fässchen Bier. Aber die Corona-Krise hat auch da einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, - nur noch in kleinen Gruppen wäre das möglich, und dann auch unterschiedlich von Bundesland zu Bundesland! Zumindest innerhalb der Familie wäre das ja eine Option - und da musste in manchen Fällen sicher die beste Ehefrau von allen ran. Vielleicht auch nicht schlecht, dann konnte man auch über manches Problem sprechen, das man(n) immer schon einmal klären wollte! Aber in den Nachrichten hatte ich gehört, dass die Anträge auf Ehescheidung in den letzten Wochen deutlich zugenommen haben sollen, - also immer ist zu viel Nähe dann offensichtlich auch nicht gut...
   

Als „LGB-Single“ habe ich mich alternativ einfach mit etwas beschäftigt, das mittlerweile zu einem meiner Lieblingsthemen geworden ist: eBay und die Angebote dort. Ich habe es schon einmal erwähnt, dass einer der Gründe, um dort nachzuschauen, darin liegt, dass ich auf diese Weise recht früh erfahre, was so gerade neu von LGB an den Handel ausgeliefert wurde. Wobei ich in der letzten Zeit auch oft auf die Märklin-Internetseite direkt geschaut habe, wobei man da immer etwas traurig wird, bei all den roten und gelben Punkten.
An meinem selbst gewählten Stichtag waren dort insgesamt 165 Lokomotiven, 431 Wagen und 30 Packungen verzeichnet, - lieferbar sollten 10 Lokomotiven, 30 Wagen und 3 Packungen sein. Irgendwie frustrierend, - und ich muss daran denken, wie ich in früheren Zeiten im LGB-Werk in Nürnberg unterwegs war und dabei das riesige Lager durchquert hatte, mit Stapeln von roten Kartonagen bis hoch zur Decke. Jetzt aktuell gab es da noch so Sonderfälle, wie die beiden Zahnrad-Dampflokomotiven HG 4/4 (Nr. 26270 und Nr. 26271) und die Ellok Nr. 28446 „Glacier-Express“, die noch nicht lieferbar, gleichwohl schon ausverkauft waren. Bei der Schneeschleuder fiel mir auf, dass sie den Zusatz „vorübergehend nicht lieferbar“ trug. So, als sollte die zu einem späteren Zeitpunkt wieder einmal ins Programm genommen werden. Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass gerade dieser Artikel dermaßen stark nachgefragt wird, dass man eine zweite Auflage in der Planung hätte, - so, wie ich mir das bei anderen Modellen oft genug wünsche!
 

Anfang Juli wurde auch der neue LGB-Katalog ausgeliefert. Er gefällt mir eigentlich ganz gut. Er erfüllt seinen Zweck, ist nicht so „bombastisch“ wie manche LGB-Kataloge der letzten Nürnberger Jahre. Bei denen musste man nämlich automatisch daran denken, dass letztendlich der Kunde diese Werke bezahlen muss. Der Händler wird aber sicher anders urteilen, wenn er der Kundschaft permanent erklären muss, dass all das, was dieser sich ausgesucht hat, derzeit nicht lieferbar ist. Heutzutage gibt es offensichtlich diese umfangreiche Lagerhaltung des Herstellers nicht mehr....

Beim Durchblättern des Kataloges sind mir gleich mehrere Dinge ins Auge gefallen: Bei der „F 7“-US-Diesellok der Santa Fe Nr. 20581 (Seite 67) gibt es jetzt vorne auf der „Nase“ so Trittstufen noch oben und oberhalb der vorderen Fenster Haltegriffe. Da habe ich mich sofort daran erinnert, dass Christian Höhne mir vor Jahren ein F7 – Gespann gesupert und gealtert hatte, - und da hat er genau diese Griffe auch zusätzlich montiert. Also gehören die zum Original, und es bleibt zu hoffen, dass andere gleichartige Loks von LGB die in der Zukunft auch bekommen werden. Aber die „F 7“ des „Napa Valley Wine  Train“ Nr. 20580 zum Beispiel, die lt. Katalog-Beschreibung (Seite 72) „Aufgrund der großen Nachfrage und der hohen Beliebtheit“ als Wiederauflage mit geänderter neuer Betriebsnummer angekündigt wird, hat diese Überarbeitung noch nicht erleben dürfen. Das deutet dann wiederum darauf hin, dass mit dieser „Wiederauflage“ nur die Restbestände der ersten Serie an den Mann gebracht werden sollen, - eine andere Betriebsnummer zu montieren, ist ja dann ein Kinderspiel.
 

Um bei den US-Modellen zu bleiben, - die Diesellok „Southern Pacific“ Nr. 25558 wird jetzt gealtert als „Exclusive North American Limited Edition“ angeboten (Seite 90). Ich vermute einmal, dass sie ihre Entstehung dem gleichen Grund wie die „F 7“, nämlich der Umarbeitung von Restbeständen zu verdanken hat. Immerhin hat man dann vielleicht selbst eingesehen, dass die Hinzufügung aufwendiger Holz-Schatullen bei gealterten Modellen nur deren Kaufpreis erhöht, - unnötigerweise!

Von POLA wurden zwei verschiedene Relief-Stadthäuser ausgeliefert. Was wäre es schön, wenn aus gleichem Hause mal wieder neue Modelle, - statt nur Farbvarianten ausgeliefert würden!

Beim Thema „Häuser“ möchte ich noch auf zwei verschiedene Häuser bzw. Hauszeilen hinweisen, die seinerzeit für eine Ausstellung des LGB-Club Rhein-Sieg von dem Architektur-Modellbauer Horst Göhr (Berlin) geschaffen wurden. Die Hauszeilen haben eine Länge von jeweils 1,20 m. Siehe auch unter eBay und dem Verkäufer „heckhaus“.
  


 


 

Interessant könnte auch die Modulanlage „Schweizer Bergwelt“ sein, die auch für eine Messe-Ausstellung gebaut wurde. Sie hat die Maße 5,00 x 1,20 m. Als letzte (und schönste) steht sie auch zum Verkauf. Demnächst wird sie aufgebaut und auch bei eBay eingestellt. Wenn Sie sich erinnern, können Sie aber gerne jetzt schon Kontakt mit mir aufnehmen. Siehe auch den Bericht „Sinsheim 2006 – der offizielle Start…“ auf unseren Seiten! Dort ist die Anlage abgebildet!

Woran ich nach wie vor Freude habe, das ist der „historische“ Teil meiner kleinen LGB-Sammlung. Und das ist etwas, das ich auch jedem anderen LGB-Freund als Vorschlag geben kann. Ich nenne diese LGB-Phase die „gelben“ Jahre, - also die Zeit, in der die Modelle in gelben Kartonagen ausgeliefert wurden. Die Lokomotiven und Wagen mit einem gelben Stülpkarton, wobei zum Ende dieser „Phase“ die Lokomotiven schon in Styropor verpackt waren und die Kartonagen darüber gestülpt wurden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sowohl die ÖBB-Diesellok Nr. 2095 als auch die Dampflok Nr. 2080 so ausgeliefert wurden. Grundsätzlich ist das Sammelgebiet der „Gelben Phase“ übersichtlich und bietet auch heutzutage noch die Möglichkeit, eine gewisse Vollständigkeit zusammenzutragen. 

Und so komme ich dann zum Ende dieser Gedanken noch einmal auf das Thema „eBay“ zu sprechen. Es lohnt sich also immer, die Angebote durchzusehen. Wichtig ist natürlich, dass die Modelle gut erhalten sind. Wobei man eher selten wirklich „neue“ bekommen kann. Seinerzeit wurden die Neuheiten nämlich in der Regel nicht für die Vitrine, sondern für den Einsatz auf der LGB-Anlage angeschafft. Für eine Innenanlage, vielleicht nur für einen Einsatz hin und wieder, dürfte das überhaupt kein Problem sein. Einen Einsatz auf einer Außenanlage würde ich grundsätzlich als wertmindernd sehen. Die Fahrzeuge wurden schon gefordert, - und weil man nicht so viele hatte, auch mit Verschleiß. Wunderbar natürlich, wenn man aus dem Bekannten- oder Freundeskreis seltene Modelle bekommen kann.

So möchte ich Ihnen zum Schluss und in der Hoffnung, dass die Sammel-Begeisterung überspringen möge, die erste Ausführung der LGB-Lok 2073 in ganz grüner Ausführung vorstellen. „Eurovapor“, die Lokomotive „298.14“ der „Waldenburgerbahn“ aus der Schweiz. Sie stammt von Dr. Friedrich Baltzer aus Aachen, der sie von seiner Ehefrau zum Hochzeitstag in 1972 bekommen hatte. Dr. Baltzer lebt leider nicht mehr, und so ist diese Maschine von seiner Familie zu mir gekommen. Für mich eine wunderschöne Erinnerung, - auch daran, dass ich mit Dr. Baltzer eine tolle Reise in die USA zu einem dortigen LGB-Treffen unternommen hatte....
 


 

Bilder: LGB-Freunde Much

 

In dieser ganz grünen Ausführung wurden von dieser Lok nur ca. 300 Stück gebaut. Das „Kompendium“ von Günter Mattolat gibt dann auch den Hinweis: „Sehr selten“! Sehr schnell folgte bei der Lok die erste Veränderung, indem der Kessel und das Dach des Führerhauses schwarz wurden, - nur die Wasserkästen und das Führerhaus selbst blieben grün. Zu anfangs waren die Räder des Nachläufers noch aus Kunststoff, - erst später wurden Metallräder montiert. Bei dieser frühen Version gab es auch noch keinen Kohlenkasten links auf dem Wasserkasten, keinen Schneeräumer vorne und das Führerhaus war gedrungen.

Vielleicht haben Sie jetzt auch wieder etwas Freude am Sammeln von LGB-Modellen gefunden, - nicht „komplett“, wie es ganz früher einmal war, - aber mit einem besonderen Ziel!
 
Und ganz zum Schluss noch ein Hinweis zur neu gegründeten Firma „Kiss Modellbahnen Schweiz“: Ein erster Newsletter ist abrufbar. 
    

In diesem Sinne und mit herzlichen Grüßen aus Much! Und bleiben Sie gesund!

Ihr H.-Jürgen Neumann
 

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